Sprache wird eingesetzt, um von sich selbst und anderen, als Persönlichkeit mit individuellen Erfahrungen, Bedürfnissen und Befindlichkeiten erlebt und wahrgenommen zu werden.
Um eine bewohnerfreundliche, bedarfsgerechte und kundenorientierte Versorgung und Pflege zu gewährleisten, sind die Pflegekräfte ganz wesentlich auf die Kommunikation mit den BewohnerInnen und Bewohnern angewiesen. Steht die Sprache als Verständigungsmittel nicht mehr oder nur noch in Teilen zur Verfügung, besteht die Gefahr des Persönlichkeits- und damit des Identitätsverlustes.
In der Arbeit mit älteren, alten und/oder pflegebedürftigen Menschen, kommt es häufig zu Kommunikationsstörungen aufgrund von Sprachbeeinträchtigungen seitens der BewohnerInnen. Die Ursachen hierfür sind zahlreich und reichen von Auswirkungen nach einem Schlaganfall, über Demenzen bis hin zu anderen degenerativen Erkrankungen.
Dieses Seminar differenziert zwischen den einzelnen Sprach- und Sprechstörungen und zeigt Möglichkeiten auf, die Kommunikationsfähigkeit zu fördern bzw. so lange wie möglich zu erhalten.
Das Seminar richtet sich gezielt an Ärztinnen und Ärzte sowie medizinisches und pflegerisches Fachpersonal in Kliniken, Alten- und Pflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten.
Das Seminar enthält in aller Regel folgende Elemente:
Grundsätzliches zum Thema Kommunikation (Definition, Bedeutung, Grundsätze, Formen)
Darstellung der häufigsten, neurologisch bedingten Sprach- und Sprechstörungen und deren Ätiologie
Ursachen und Auswirkungen auf die Kommunikationsfähigkeit (eigene Fallbeispiele, Rollenspiele)
Folgen einer Kommunikationsbeeinträchtigung oder des Kommunikationsverlustes auf den Betroffenen
Möglichkeiten des Pflegepersonals, den Kontakt zu den Betroffenen respektvoll und bedürfnisorientiert zu gestalten (Menschenbild, Nähe-Distanz)
Praktische Übungen, in denen verschiedene Kommunikationsmittel und –formen ausprobiert werden
Besprechung und Bearbeitung eigener Beispiele der SeminarteilnehmerInnen
Differenzieren zwischen einer Sprachstörung und einer Kognitionsstörung
Methoden, um sprachliche Ressourcen bei den Betroffenen zu entdecken
Kreativer Umgang mit verschiedenen Kommunikationsmitteln
Maßnahmen zur Vorbeugung einer Persönlichkeitsstörung aufgrund einer Kommunikationsbeeinträchtigung
Erklärbarkeit „merkwürdigen“ Kommunikationsverhaltens aufgrund fundierten Hintergrundwissens
Steigerung der Zufriedenheit seitens der Pflegekräfte und der Bewohnerinnen trotz erschwerter Kommunikationsbedingungen
Die Gruppe sollte nicht größer sein als 16 Personen und nicht kleiner als 6 Personen.
Das Seminar ist als Inhouse-Tagesseminar konzipiert.
Es findet in der Regel ganztägig von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr statt.